Abnehmen wird in unserer Gesellschaft überall thematisiert. Egal, ob in Zeitschriften, nervigen Werbungen mit Wundermitteln im TV oder auf Plattformen wie Instagram. Dabei hat man oft das Gefühl, dass das bei Anderen so einfach aussieht. Mit dem Finger schnipsen und schon hat man die überschüssigen 10 Kilo verloren. Aber mal ehrlich: Wie viele Fehlschläge hatte jeder von uns beim Abnehmen, bevor es dann mal geklappt hat?

Gefühlt war ich schon immer etwas dicker und hab es auch schon tausend Mal versucht ein paar Kilo abzuspecken. Die Kilos waren aber immer schneller wieder drauf, als ich sie los werden konnte. Abnehmen durch Wundermittel wie Almased, FDH, auf Süßigkeiten und Alkohol verzichten, mit viel Sport, ohne Sport – Ich glaub ich hab schon alles durch. Und nichts davon hat bei mir dauerhaft geholfen. Warum nicht? Naja zum einen weil es nicht die Pauschallösung gibt, die jedem gleich gut hilft. Und zum anderen, weil das alles nur Phasen waren. "Friss die Hälfte" zieht man vielleicht einige Wochen durch und nimmt 8 Kilo ab und dann? Dann isst man wieder normal oder hat noch größeren Hunger und wundert sich, warum man sogar mehr zunimmt.

Als ich mich diesmal dazu entschlossen hab, endlich dauerhaft abzunehmen, kam mir die Histaminintoleranz sogar fast schon gelegen. Meine Essgewohnheiten musste ich nun eh umstellen. Also wollte ich versuchen gesünder und bewusster zu kochen und meine Kalorien zu zählen. Aber das mit dem konsequent sein klappt natürlich nicht immer. Meine Umstellung hätte für mich persönlich kaum krasser sein können. Früher hab ich mir zum lernen gerne mal 1-2 Dosen Energydrink gegönnt und dazu noch ein Paar Kinderriegel gegessen. Das schlimme ist, ich hab es wirklich als Belohnung angesehen. Ganz nach dem Motto: Du musst ja viel lernen, da brauchst du auch Nervennahrung. Auf meine Portionsgrößen haben ich damals auch nicht geachtet. Da hab ich gut und gerne Abends mal ca. 200g Weizennudeln mit 250g Hack und Tomatensauce gegessen. Natürlich plus Sahne und Käse. 111,5kg frisst man sich nicht über Nacht an. Aber ab einem gewissen Punkt, habe ich gar nicht mehr gemerkt, dass ich dicker wurde. Bis ich mich dann mal auf die Waage gestellt habe.

Frühstücks-Routine: morgens gibts bei mir immer Skyr mit selbstgemachten Granola und Blaubeeren

Obwohl ich es in 14 Monaten geschafft habe, bereits 40 Kilo abzunehmen, war das nicht leicht. Oft hatte ich keine Lust zu trainieren, wieder starke Probleme durch die Histaminintoleranz, hatte unkontrollierbare Fressattacken, war psychisch fertig und saß heulend auf dem Sofa weil, mir das alles zu viel wurde oder war frustriert, weil ich mit dem Ergebnis auf der Waage nicht zufrieden war. All das sind Gründe warum es bei mir auf und ab ging. Wäre der Kampf um die Kilos leicht gewesen, hätte ich ihn schon vor Jahren gewonnen. Aber eins ist er mit Sicherheit: Er ist es wert!! Egal wie schwer einige Tage waren und immer noch sind, es lohnt sich so sehr den inneren Schweinehund zu überwinden und sich täglich in den Arsch zu treten.

Ich liebe es mittlerweile gesund zu kochen, auch wenn ich immer noch sehr gerne backe und nasche. Man muss auch nicht immer verzichten und sich erst recht nichts verbieten. Die Balance macht den Unterschied! Mit der Zeit habe ich gelernt, diesen neuen Lebensstil zu lieben und bin viel zufriedener als ich es mit haufenweise Schokolade je sein könnte. Zum Thema Essen und Kalorienzählen gibt es bald noch einen Blogbeitrag!