Neuer Versuch, Neuer Ansatz! Wenn man schon öfters versucht hat abzunehmen und es bisher nie geklappt hat, dann hat das einen Grund. Bei mir lag es an der Inkonsequenz. Eine kurze Zeit was durchgezogen, dann aber wieder in alte Muster verfallen. Deswegen wollte ich es mit Kalorienzählen versuchen. Ich war erst super unsicher, ob dass das Richtige für mich ist. Beim Kalorienzählen muss man konsequent sein, sonst kann es nicht funktionieren. Aber es zahlt sich aus!

Über Instagram bin ich auf Yazio aufmerksam geworden, eine App mit der man Kalorien zählen kann. Mir wurde die App wegen der einfachen Bedienung, und der Möglichkeit die App mit meiner Fitnessapp zu verbinden, empfohlen. Also hab ich mir die App direkt runtergeladen und losgelegt.

Die Funktionen

Mehr als nur Abnehmen

Mit der App kann man drei unterschiedliche Ziele verfolge: Abnehmen, Gewicht halten oder Muskeln aufbauen. Ich hab mich für das Ziel "Abnehmen" entschieden und dementsprechend die App eingestellt. Man kann festlegen, wie viel man pro Woche circa abnehmen möchte und danach wird das Kalorienziel berechnet. Da ich gesund und langfristig abnehmen wollte, hab ich mein Ziel auf -500g pro Woche festgelegt. Natürlich erreicht man dieses Ziel nicht immer genau, auch nicht wenn man sich zu 100% an die Kalorien hält, dafür gibt es zu viele andere Einflüsse von außen. Aber man hat einen guten Richtwert und jeden Tag eine neue Motivation sein Ziel zu erreichen.

Langfristige Ziele

Zu dem Wochenziel gibt man an, welches Gewicht man langfristig erreichen will. So weiß man direkt wie viele Wochen es ungefähr dauert, bis man sein Ziel erreichen könnte. Bei mir war das Ziel erst 40 Kilo abzunehmen, nachdem ich das erreicht habe, hab ich mir ein neues Ziel gesetzt. Dann gibt man noch ein paar persönliche Daten ein wie sein aktuelles Gewicht, Größe und auch seine Körpermaße kann man eingeben.  In einem weiteren Schritt kann man angeben, welcher beruflichen Tätigkeit man nachgeht, um zu zeigen, wie viel man sich täglich bewegt.

Become a pro

Die App habe ich einige Monate in der gratis Version genutzt und nachdem ich wusste, dass es nicht nur eine Phase ist und ich das wirklich durchziehe, habe ich mir kurz vor Weihnachten die pro Version gekauft, die dann ein Jahr gültig ist und wieder verlängert werden kann . Mit der pro Version konnte ich die App mit meiner Garmin verbinden und so genauer anzeigen lassen, wie viele Kalorien ich am Tag verbrauche. Außerdem kann man sich mit der pro Version noch genauer die Nährwertziele und Auflistungen ansehen und tolle Vergleichsbilder für die zusätzliche Motivation machen (siehe unten). Für mich ist das super interessant zu sehen, was ich da wirklich so täglich zu mir nehme. Und auch einfacher zu sehen, was an meiner Ernährung noch nicht gut läuft und geändert werden sollte.

Mein Leben lang alles abwiegen?

Zum Kalorienzählen gehört natürlich auch dazu, dass man die Mengenangaben richtig angibt. Wenn man nämlich einmal bewusst anfängt, alles was man isst, einzutragen, fällt einem auf, dass man viel mehr isst, als man dachte. Man denkt sich ja immer "Wie ich hab zugenommen? Ich esse doch kaum was", aber dann sieht man mal genau aufgelistet, was man alles isst.  Klingt erstmal nach einer modernen Form der Selbstfolter, aber es öffnet einem die Augen.

Natürlich muss man deswegen nicht sein Leben lang alles abwiegen. Am Anfang hab ich alles genau abgewogen, aber nach der Zeit kriegt man da ein Gefühl für und kann einige Sachen auch ohne die Waage eintragen. Außerdem wiege ich zum Beispiel auch nicht alles ab, wenn ich mit Freunden unterwegs bin oder mal im Restaurant esse. Obwohl es schon interessant wäre zu wissen, wie Leute gucken, wenn man mit der Waage am Tisch sein Essen auseinander nimmt. Das Prinzip ist nicht, immer alles einzutragen, aber ein besseres Gefühl für Mengen, Größen, die Nährstoffe und sein Essverhalten zu kriegen. Super ist die Scan Funktion der App. So kann man die meisten Lebensmittel einfach direkt scannen und muss nur noch die Menge eintragen. Denn es kann viel ausmachen, ob man einen Joghurt von Marke X oder Marke Y isst. Natürlich kann man auch alle Lebensmittel separat über den Namen eingeben oder sich sogar eigene Gerichte anlegen.

Ungefähr so sieht mein tägliches Frühstück aus

Auch ich habe manchmal rote Tage im Kalender und sehr selten habe ich grüne Tage, dass liegt aber daran, dass ich viel Sport mache und dann auch etwas mehr esse. Aber durch die App sehe ich, dass ich trotzdem mehr verbrannt als gegessen habe. Kalorienzählen hat mir die Augen geöffnet und gezeigt, was vorher immer falsch lief. Warum ich einen ganz anderen Blick auf mein Essverhalten hatte, genauso wie ich mein Spiegelbild früher nie als so dick wahrgenommen habe. Ich bin nun viel konsequenter und habe sogar Spaß daran, einzutragen was ich gegessen hab. Wenn ich mein Tagesziel erreiche bin ich stolz, aber wenn es mal nicht klappt, weil ich auf einem Geburtstag zwei Stückchen Kuchen gegessen habe, dann bin ich damit trotzdem zufrieden und akzeptiere das Ergebnis anstatt frustriert zu sein.

Mein erstes großes Ziel mit Yazio 40kg abzunehmen habe ich geschafft und nun mein neues Ziel auf ein Zielgewicht von 65kilo gestellt. Das Ziel würde ich gerne gemütlich bis zum nächsten Sommer geschafft haben. Kein Stress! Seit über einem Jahr nutze ich die App jetzt schon und auch fast 12 Monate schon in der pro Version. Es gab immer ein hoch und runter was das Gewicht angeht. Aber das ist eben auch ein Teil der Achterbahn Abnehmen. Kurz vor Weihnachten möchte ich die pro Version noch einmal verlängern  und dann noch ein weiteres Jahr Kalorien zählen. Mal sehen, vielleicht versuche ich danach nur noch intuitiv zu essen, aber bisher ist die App immer eine gute Stütze für mich gewesen. Ich konnte ergründen woran es lag, wenn es mal scheiße lief, hab es endlich geschafft am Tag genug zu trinken und mir eine gesündere Ernährung mit Spezialtagen aufzubauen. Das Wort Cheatdays finde ich blöd, ich schummel schließlich nicht mehr so wie früher. Ich verschließe nicht die Augen vor dem was ich tue, sondern tue mir etwas Gutes und genieße es!!! Endlich habe ich wieder ein gesundes Verhältnis zu Essen und dem Genuss.