Das tolle am Laufen? Egal wie weit, egal wie schnell, egal wo - Laufen geht immer. Am Anfang ging es mir nicht um Pace oder Distanz. Aber gerade durch den Austausch mit anderen fängt man an sich neue Ziele zu stecken. Spätestens nachdem ich meine Schwester 2018 zum Rhein-Ruhr-Marathon in Duisburg begleitet habe, wo sie beim Halbmarathon an den Start ging, war klar: Das will ich auch! Kurz vorher hatten wir uns schon gemeinsam für den Vivawest Halbmarathon 2019 angemeldet - aber bis dahin ists noch so lange hin. Am 01.08.18 habe ich mich dann auch noch für den HM in Venlo angemeldet. Zu dem Zeitpunkt standen also zwei Halbmarathons auf dem Plan, aber gelaufen war ich noch keinen.

Ende September 2018 bin ich dann spontan und ganz ohne Plan meine erste Halbmarathon Distanz im Training gelaufen. Dabei bin ich wirklich knapp 11km in eine Richtung gelaufen und dann wieder zurück. Eigentlich wollte ich nur 15km laufen, aber es lief einfach, der Podcast war super, den Beinen ging es gut und so machte ich meine ersten 21,0975km voll! Am nächsten Tag taten mir die Beine so weh, ich konnte kaum die Treppe runterlaufen :D! Trotzdem ein beflügelndes Gefühl. Und gerade mal knapp eine Woche später stand ich spontan an der Starlinie meines ersten offiziellen Halbmarathons.

Kurz vor dem Start. Extrem aufgeregt und keine Ahnung auf was ich mich da einlasse

Jenni aus der PPR Crew schrieb mich an und fragte mich, ob ich ihren Startplatz für den Phönixsee Halbmarathon haben möchte. Da sie als Pacemaker lief, konnte sie ihren Platz abgeben. Und ich habe dankend "Ja" gesagt. Ich hatte nicht darauf trainiert, es war total spontan - aber ich wusste, dass ich das schaffe. Um mir den Druck zu nehmen, habe ich nur meine Schwester, meinen Freund und 1,2 Leute aus der Crew eingeweiht, da ich die vor Ort eh sehen würde. Mein Freund war leider zu der Zeit im Urlaub, also ging es für mich allein zum Phönixsee. Die Nacht vor dem Lauf habe ich echt nicht viel geschlafen. Die Nervosität war einfach zu groß. Vor Ort hab ich mich mit der Laufgruppe getroffen, wir haben uns warm gemacht und dann ging es auch schon zum Start. Zum Glück habe ich mich überzeugen lassen in kurz zu laufen, das wäre sonst echt warm geworden. Und das, obwohl der Lauf am 3. Oktober stattfand.

Warm laufen zum Start

Einen genauen Plan hatte ich nicht. Ankommen war das Ziel! Zuerst wollte ich mich der 7:00er Pacegruppe anschließen, aber innerhalb der ersten Kilometer merkte ich, dass ich auch etwas schneller laufen kann. Also bin ich losgelaufen und lief einfach nach Gefühl und was soll ich sagen? Es lief gut :) Es war eine wirklich tolle Veranstaltung und eine klasse Strecke! Nach 8km hatte ich leider einmal mit Übelkeit zu kämpfen, aber ich habe es geschafft die gesamte Strecke ohne Gehpausen durchzulaufen. Etwas mehr Stimmung am Streckenrand hätte es noch geben können, aber dafür suche ich mir dann mal eine andere Veranstaltung raus! Der beste Part der Strecke war übrigens die Cheerzone der Pace Pack Runners. Also wer Bock auf Party hat sollte dieses Jahr auf jeden Fall dort hin kommen zum anfeuern oder einfach mitlaufen!

Das Gefühl nach über 21km ins Ziel zu laufen ist der Wahnsinn! Auf der Zielgerade habe ich noch einmal beschleunigt und war so unfassbar glücklich und stolz nach 2:19:36 Stunden ins Ziel zu kommen. Es hat unfassbar viel Druck rausgenommen, dass kaum einer von meinem ersten Halbmarathon wusste. Nachdem ich durchs Ziel war gab´s erstmal einen riesen Schluck Wasser und danach musste ich stolz meinen Eltern ein Bild von der Medaille schicken! Manchmal sollte die Devise sein: Einfach machen :) Spontan einen Halbmarathon zu laufen, war eine super Entscheidung. Einziger Fehler: das nächste Mal wenn ich in kurzer Hose so weit laufe, creme ich mir die Oberschenkel ein. Die habe ich mir nämlich ordentlich aufgescheuert! Egal, Schmerz vergeht und stolz bleibt! Umso mehr freue ich mich nun, dass in wenigen Wochen mein zweiter offizieller Halbmarathon in Venlo folgt.

Ich werde berichten! Also wenn ihr schon immer mal darüber nachgedacht habt einen Halbmarathon zu laufen oder welche Distanz auch immer, tut es! Meldet euch an - egal ob allein oder mit Freunden. Wichtig ist, dass ihr den Lauf auch genießt und euch beim ersten Mal nicht zu sehr unter Druck setzt :) Denn neben all dem Vergleichen und sich selbst pushen wollen, sollte man den Spaß nicht vergessen.

P.S. Danke Jenni für den Startplatz und danke an die beste Crew für den Support :)

Run happy <3