Egal ob Profi- oder Hobbysportler beim Wort Zwangspause stößt man nicht auf Begeisterung! So eine Pause kommt immer dann, wenn man sie nicht gebrauchen kann und geht meist mit einer Verletzung einher. Seitdem ich laufe hatte ich schon ein paar kleinere Zwangspausen. Zweimal auf Grund einer Bronchitis und dann eine ganze Zeit lang, weil ich mir immer riesige Blasen unter den Füßen gelaufen habe. Aber eine mehrwöchige Pause ist da nochmal ein ganz anderes Kaliber...

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Anzeige. Als ich heute Mittag an den Start ging, ging ich es nicht nur für mich, sondern auch für meine Großtante, die quasi für mich meine Oma war und gestern leider verstorben ist 🕊️❤️ nachdem gestern wirklich ein harter Tag war, bin ich gerade umso glücklicher auf dem Heimweg zu sein. #venloop2019 war unfassbar emotional. Da war die Freude übers Laufen, dass mein Freund mich begleitet hat, ich viele von euch gesehen habe und die Stimmung einfach bombastisch war. Dann war da die Trauer, dass nun ein wichtiger Mensch in meinem Leben fehlt. Und ab Kilometer 14 circa war da dieser unfassbare Schmerz im Oberschenkel 😢😩 ich musste Tempo rausnehmen, mir wurde schlecht vom Schmerz und obwohl es bis zu diesem Punkt trotz der schleichenden Kilometer am Anfang unfassbar gut lief, musste ich einsehen: so wird das nicht. Ich bin langsamer und unter Schmerzen ins Ziel, aber ich habe es geschafft 💪🎉🎉 Bin unfassbar stolz auf meine Zeit. Paula, diese 21km gehören dir! Ich liebe dich ❤️ #Venloop #darumlaufenwir #makepacenotwar #instarunner #IMoveMe #runhappy #runninggirl #laufen #laufenverbindet #love2run #nevernotrunning #outrunyourself #superhumanyou #finisher #halbmarathon #halfmarathon #triathletetobe #fromfattofit #sundayrun #sundayisrunday #abnehmen2019 #abnehmen #hardlopen #tritimewomencommunity #medal #friesbeforeguys

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Wenn du den Beitrag zum Venloop 2019 schon gelesen hast, weißt du, dass ich das Rennen leider inklusive 6Kilometer unter Schmerzen beenden musste. Da war mir schon klar, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Mit Schmerzen im linken Oberschenkel und linken Fuß ging ich direkt am nächsten Tag zum Arzt. Erste Vermutung der Ärztin: Zerrung im Oberschenkel und mögliche Fraktur im Fuß. Es gab für mich also erstmal eine Überweisung zum Röntgen und einen Kompressionsverband für den Oberschenkel. Die nächsten Tage und Wochen habe ich viel Zeit in Wartezimmern und bei Ärzten verbracht. Von Hausarzt über Orthopäde, Röntgen, CT und Physiotherapie und wieder alles von vorne. Es hat lange gedauert, um überhaupt eine Diagnose zu kriegen und die war dann nicht zufriedenstellend. Der Übeltäter ist die Hüfte! Ich möchte hier nicht zu sehr ins Detail gehen, aber es ist wohl ein Problem, dass angeboren ist und erst durch den vielen Sport überhaupt erst sichtbar wurde. Zudem ist die Hüfte auch sehr unbeweglich, woraufhin mir der Orthopäde allen ernstes sagte, ich solle das mit dem Laufen besser lassen:

Sie sind nicht fürs Laufen gemacht, einen Halbmarathon werden Sie mit der Hüfte nie unter 2 Stunden laufen, auch wenn sie entschlossen sind. Kaufen Sie sich lieber ein Rennrad und hören mit dem Laufen auf. (O-Ton meines Orthopäden)

Das war ein richtiger Schlag ins Gesicht!

Das Rennrad steht zwar auf der Wunschliste, aber mal eben eins kaufen geht leider auch nicht. Der Orthopäde hätte mir natürlich auch eins kaufen können oder der Krankenkasse die Rechnung ausstellen, kein Problem! Also pausierte ich das Laufen weiter und ging stattdessen schwimmen und macht etwas Krafttraining im Fitnessstudio. Beides ist leider nicht so erfüllend wie zu laufen. Nachdem ich bei der Physio war und grünes Licht für einen Testlauf bekommen habe, ging es zum Crewrun. 7km in lockerer Pace, die Hüfte hielt, dem linken Fuß ging es gut und ich war guter Dinge.

Crewlove is true love

Leider zu früh gefreut. Zwei Tage später kriegte ich Schmerzen im rechten Fuß. Erneuter Ärztemarathon inklusive Termine beim Orthopäden und Röntgen. Laufen war absolut nicht mehr möglich und auch einfaches Gehen oder Treppensteigen tat weh. Zudem musste ich dann auch noch anfangen absolute Saison Highlights abzusagen. Beim Haspa HM in Hamburg konnte ich nicht starten, danach musste ich auch noch die Teilnahme am Vivawest HM canceln und schlussendlich auch noch mein Triathlon Debüt in Hagen.

Stattdessen versuche ich mich mit anderen Sportarten abzulenken. Denn das tue ich immer noch. Aktuell während ich diesen Post schreibe sind es 8 Wochen Zwangspause. Ausgelöst durch meinen Lauf beim Venloop Halbmarathon. Gestern erst war ich erneut beim Orthopäden und kriege nun noch einmal Physiotherapie für den Fuß und Einlagen für meine Alltagsschuhe. Vor drei Wochen hätte ich meinen Marathontrainingsplan starten sollen, aber der Start liegt noch in weiter Ferne! In den letzten 8 Wochen habe ich viel über mich und meinen Körper gelernt: Ich brauche den Ausdauersport mittlerweile einfach unbedingt in meinem Leben. Sowohl für den Ausgleich zum Studium und allem drum herum, aber vor allem auch um mich körperlich wohl zu fühlen und mein Gewicht zu halten bzw. weiter abnehmen zu können. Laufen war für mich einer der Hauptfaktoren warum ich es geschafft habe so viel abzunehmen und gibt mir daher eine besonders große Sicherheit!

Ich habe aber auch gelernt, dass Laufevents und das Laufen an sich nicht alles ist! Klar, es ist super traurig Events abzusagen auf die man sich zum Teil schon seit einem Jahr gefreut hat, vor allem wenn man bereits fleißig und erfolgreich dafür trainiert hat. Aber noch schlimmer wäre es, seinen Körper durch weiteres Training zu zerstören und noch mehr Schmerzen ertragen zu müssen. Die vergangenen acht Wochen haben mich oft extrem traurig gemacht, ich habe die Läufe mit den vielen tollen Menschen vermisst, die ich übers Laufen kennengelernt habe, war enttäuscht und neidisch auf die vielen Fotos von Laufevents, war aber auch entschlossen so zu trainieren, dass ich gestärkt zurück komme. Denn auch wenn ich erst seit knapp 1,5 Jahren laufe, verbinde ich damit schon sehr viele schöne Erinnerungen! In dem Sinne hoffe ich, dass ich jetzt langsam zurück komme und mich wieder zurück kämpfen kann: langsam und ohne Schmerzen aber mit viel Spaß und Leidenschaft und vor allem mit vielen Läufen mit Freunden und der Crew.

Ich habe das ganze Spektrum der Gefühle durchlaufen, es ist nicht immer einfach die Füße still zu halten, vor allem nicht, wenn man dieses Jahr den ersten Marathon finishen will, aber: Aufgeben? Gibt´s nicht!