Aus der Traum vom Triathlon, aus der Traum von der Sub2 beim Halbmarathon und aus der Traum vom ersten Marathon! Die Frage die bleibt: Ist es nur für dieses Jahr aus oder war es das?!
2019 ist noch nicht ganz vorbei, aber ich kann jetzt schon sagen, dass es ein sehr durchwachsenes Jahr für mich war. Eine Pause reihte sich an die nächste, ein Arzttermin an den anderen. Die Schmerzen hielten mich vom Laufen ab, aber noch schlimmer war die Trauer über all die verpassten Chancen und all die geplatzten Läufe. Kein Start beim Halbmarathon in Hamburg und Gelsenkirchen, kein erster Triathlon in Hagen und auch kein Marathon in Köln. Die Träume waren groß und genauso groß war die Enttäuschung, denn für all diese Veranstaltungen war ich angemeldet und für alle musste ich mich "abmelden".
Seitdem ich mein Leben umgekrempelt, abgenommen und die Liebe zum Sport entdeckt habe, gehört es für mich immer dazu mir neue Ziele zu setzen. Klar, diese sollten realistisch sein, aber durchaus einen neuen Ansporn für mich haben. Schließlich will ich nicht nur innerhalb meiner Komfortzone trainieren. Dazu gehörte es für mich sowohl neue Disziplinen auszuprobieren, also mal an einem Triathlon teilzunehmen. Denn im Sport fasziniert mich besonders der Triathlon, nicht nur wegen der drei Disziplinen, den verschiedenen Distanzen und dem großen Spektrum an Trainingsmöglichkeiten. Sondern auch weil Triathlon einfach jeder machen kann. Dafür muss man nicht nach Hawai und am Ironman teilnehmen, nein man kann auch bei einer kleinen familiären Veranstaltung im Nachbardorf mitmachen. Man muss nicht in allen Disziplinen herausragende Leistungen zeigen, sondern Spaß am Sport mitbringen und den gewissen Kampfgeist. Und die beiden Vorraussetzungen habe ich schon mal. Besonders den Spaß am Sport, den mir auch eine Verletzungspause nicht nehmen kann! An diesem Punkt hat meine Verletzung dann auch etwas gutes, denn ich kann und soll mich nun mehr auf die zwei Disziplinen neben dem Laufen konzentrieren: Schwimmen und Radfahren.
Antreten und Trainieren trotz Schmerzen kam für mich nicht in Frage! Auch nicht zu dem Zeitpunkt an dem ich noch nicht wusste, was genau mit meinem Körper los ist. Jetzt mit etwas Abstand kann ich das alles schon etwas nüchterner betrachten: Die Gesundheit steht halt immer an erster Stelle und es gibt Verletzungen, die man einfach nicht kommen sieht und nicht beeinflussen kann. In meinem Fall ist es eine Verletzung an der linken Hüftpfanne, die nur durch eine Operation vollständig behoben werden kann. Trainieren kann und darf ich! Nur in anderen Umfängen, mit anderem Fokus und mehr Dehnen und Stabi als vorher. Es wird also auf eine OP hinauslaufen, einen Termin habe ich aber noch nicht. Ich bin mir einfach unsicher, wann der beste Zeitpunkt für OP und Genesung ist. Und jetzt wo ich meist schmerzfrei trainieren kann, will ich das einfach genießen und am liebsten vor der OP auch noch ein paar Kilo abnehmen.
2019 sind also viele Träume für mich geplatzt, aber aus Scherben kann man ein wunderbares Mosaik zaubern. Und so schaffe ich mir neue Träume für das kommende Jahr :) Unteranderem habe ich mich gemeinsam mit meiner Schwester für den Berlin Marathon beworben und ich hoffe, dass wird dort gemeinsam unseren ersten Marathon laufen werden. Und natürlich möchte ich auch immer noch an meinem ersten Triathlon teilnehmen, gemeinsam mit meinem Freund, der sich jetzt sogar Laufschuhe gekauft hat und mit mir trainiert. Ein Traum wäre es beim WTS in Hamburg an der Sprintdistanz teilzunehmen. Allein schon weil es Hamburg ist und die Stimmung bestimmt gigantisch ist. Wenn es zeitlich und finanziell passt, wirds also auf jeden Fall Hamburg. Ja und sonst?! Ob ich beim Halbmarathon versuche die 2 Stunden Marke anzugreifen steht noch in den Sternen. Aktuell setze ich mehr auf Alternativtraining als auf das Laufen, aber bald werde ich langsam schauen, was mit der Hüfte und dem angepassten Training möglich ist. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben lieber Herr Orthopäde, der ja zu mir meinte, ich wäre nicht fürs Laufen gemacht, ich könnte den Halbmarathon niemals in unter 2 Stunden finishen. Watch me! Denn auch wenn ich es 2020 nicht versuchen sollte, ich bin noch jung, ich hab noch Zeit fürs Training und irgendwann laufe ich die 21km Sub2 , wäre doch gelacht!
Wie man immer so kitschig sagt: Man wächst mit seinen Herausforderungen und Niederschlägen. Aber ich habe mich einfach in den neuen Lebensstil mit Sport verliebt und das werde ich nicht so einfach aufgeben! Trotzdem werde ich natürlich jetzt umso mehr auf meinen Körper hören und ihm die nötigen Pausen gönnen. Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen und Ziele, vor allem aber freue ich mich auf das Training mit dem neuen Rennrad, endlich ordentlich schwimmen zu lernen und wieder mehr Spaß am Laufen zu gewinnen.