Mein "Klick-Moment"
Viele reden immer von diesem einen Moment, in dem es Klick macht und du weißt: Verdammt ich muss was ändern und abnehmen! Bei mir war das eigentlich nicht unbedingt ein einzelner Moment, viel mehr eine "Klick-Moment-Lawine".
Nachdem ich Jahre lang mit Bauchschmerzen, Krämpfen, Übelkeit, Migräne und anderen Magen-Darm-Beschwerden zu kämpfen hatte, war der einzige Marathon, den ich kannte, der Ärzte Marathon. Aber keiner konnte mir so wirklich sagen, was eigentlich los ist. Ich zog mich immer mehr zurück, aus Angst unterwegs mit Freunden wieder plötzlich Symptome zu kriegen. Das war wirklich keine einfache Zeit, weil mich das nicht nur physisch, sondern auch psychisch wirklich stark belastet hat. Nachdem zuerst eine chronische Magenschleimhautentzündung festgestellt wurde und die Probleme durch Medikamente nur vorerst besser wurden, konnte nach einer Reihe Tests beim Gastroenterologen auch eine Histaminintoleranz und Weizenunverträglichkeit festgestellt werden.
Ich wollte vorher schon immer etwas ändern, aber diese Ereignisse bestärkten mich darin: jetzt oder nie! Deine Ernährung musst du sowieso umstellen, warum dann nicht gleich das ganze Leben umkrempeln? Also lud ich mir im Internet eine Liste der SIGHI (Schweizerische Interessengemeinschaft Histamin-Intoleranz) runter, um zu checken, welche Lebensmittel man mit Histaminintoleranz verträgt und welche tendenziell eher nicht. Ich informierte mich viel online, kaufte mir ein Kochbuch mit histaminarmen Rezepten und fing an mein Essen und die Kalorien mit einer App zu tracken. Zudem bestellte ich mir einen günstigen Fitnesstracker, um täglich mindestens 8.000 Schritte zu laufen. Nach kurzer Zeit habe ich mich im Fitnessstudio angemeldet und als ich endlich die magische Grenze von 100kg unterschritten hatte, ging ich zum ersten Mal draußen laufen.
All diese Momente gehören zu meiner Lawine aus Klick-Momenten! Die Diagnose Histaminintoleranz hat den großen Stein ins Rollen gebracht, aber all die anderen Momente haben mir geholfen die Lawine zu beschleunigen. Wahrscheinlich habe ich genau das gebraucht, um mich wach zu rütteln und bin froh, den Absprung endlich geschafft zu haben. Mit 111,5 kg habe ich meine Reise gestartet und bin wirklich stolz, jeden Tag aufs Neue dafür zu kämpfen, dass es soweit nie wieder kommt. Der Anfang mag geschafft sein, aber trotzdem liegt noch ein langer Weg vor mir.